
Das Parlament träumt -
Ein poetisches Bild des Europäischen Parlaments
Könnte ein Bild den vielbeschworenen »Traum von Europa« neu beleben? Ein romantisch wirkendes Gruppenbild, das zeigt, wie die Volksvertreter*innen Europas samt Rat und Kommission Schulter an Schulter träumen? Die Fotomontage rekonstruiert ein Plenum in Straßburg, alle 818 Teilnehmenden haben die Augen geschlossen und richten den Blick nach innen. Die einzelnen Schnappschuss-Porträts wurden während der Sitzungen von der Besuchertribüne aus eingefangen (Okt. 2019 bis Feb. 2020), ausgeschnitten, und im vom Rednerpult aus leer fotografierten Plenarsaal am regulären Platz wieder eingefügt, sodass eine möglichst schöne und versonnene Vollversammlung zu sehen ist.
Mit dem »Traum von Europa« ist in der Regel vermutlich ein Wunschtraum gemeint, auch wenn die Deutung als Tag- oder als Schlaftraum hier genau so gut passt. Denn laut Traumforschung ist das nicht kontrollierbare Träumen, selbst kurzes Innehalten, elementar für die Verknüpfungsprozesse im Gehirn, um selbstständig und kreativ denken, Empathie empfinden und entsprechend handeln zu können. Demzufolge muss ein Parlament, das die Rahmenbedingungen für den »Traum von Europa« zu beschließen hat, schon von Dienst wegen ab und an träumen. Dass ein träumendes Plenum auf den ersten Blick auch naiv oder populistisch wirken kann, ist diskussionsanregendes Kalkül, damit hier ganz unterschiedliche Bürger*innen aufeinandertreffen, um ihre europäischen Gedanken zu sichten und zu debattieren.
Digitale Fotomontage, 8 Bildtafeln
Fine Art Prints, Ilford Gold Fibre Rag
auf Dibond, wachsversiegelt
Rückseite Baumwollsamt blau
Schattenfugenrahmen Holz grau
Die Arbeit kann an der Wand,
frei hängend oder stehend installiert werden
Höhe 2.42 m, Länge in einer Reihe 18.70 m,
Installation im Kreis Ø min. 6.50 m

2022 | "Le parlement rêve", Lieu d'Europe Strasbourg (F),
Eröffnung mit Vizepräsident Rainer Wieland, MdEP
2022 | ST.ART 2022, Strasbourg (F)
2022 | "eh?uh!", Kunstverein Gästezimmer Stuttgart (DE), Diskussionsrunde mit Andreas Glück, MdEP
Das Projekt wurde freundlich unterstützt von:
European Parliament Accreditation Unit | Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (DE) | Landeshauptstadt Stuttgart (DE) | GEDOK Stuttgart (DE) | Ville et Eurométropole de Strasbourg (F) | Haute école des arts du Rhin HEAR Strasbourg (F) | Centre Européen d’Actions Artistiques Contemporaines CEAAC Strasbourg (F) | Apollonia Strasbourg (F)

