Raumwunder
(Eine einvernehmliche Hausbesetzung mit Hilfe der Kunst)
Häuser die abgerissen werden sollen stehen, zwischen dem Auszug der letzten Bewohner*innen und dem tatsächlichen Abriss, wegen baurechtlicher Verzögerungen oft lange leer. Aufgrund des geltenden Mietrechts werden sie in dieser Zwischenphase nicht vermietet. Doch als Kunstprojekt können sie bewohnt werden, denn dann sind individuelle Absprachen möglich.
Um diese Zwischennutzungs-Strategie einer möglichst breiten Öffentlichkeit vorzustellen, wird die erste per Kunst eroberte RAUMWUNDER-Wohnung nicht nur als temporärer Wohnraum, sondern gleichzeitig auch als Ausstellungs-Off-Space mit öffentlichem Veranstaltungsprogramm genutzt. Zur Eröffnung jeder bewohnbaren, kuratierten Einzelausstellung gibt es ein Wohnzimmerkonzert, und der ganze Stadtteil ist eingeladen das RAUMWUNDER und seine derzeitigen, eine feste Wohnung suchenden Bewohner*innen kennenzulernen. In diesem Fall sind es Geflüchtete aus der örtlichen Gemeinschaftsunterkunft. Und schon am nächsten Tag wird die 4-Zimmer-Küche-Bad-Ausstellung wieder nur privat bewohnt, d.h. sie kann nur noch von Gästen der Bewohner*innen besucht werden. Bei Bewohner*innenwechsel wechselt auch die Einzelausstellung, und die nächste öffentliche RAUMWUNDER-Präsentation kann stattfinden.
Raumwunder 1 | 01.06.2016 – 30.06.2018
Karlshofstraße 42, 70599 Stuttgart
mit
Daniela Wolf – Fotografie
Saeed Karimi – Gitarre
Christa Munkert – Malerei
Cornelia Meyer-Nolle und Hermann Nolle – Gitarre und Mandoline
Ellen Rein – Malerei, Zeichnung, Objekt
Samuel Kübler und Kevin Thomé – Dudelsack und Bouzouki
Ivan Zozulya – Malerei
Roman Levin – DJ
Tillmann Damrau – Mischtechniken
Aitzi Cofre Real und Simon Gelsdorf – Gesang und Piano
Peter Haury und „Wotørwoerld / Dein Klon“ – Video-Remake
Thomas Köhler – Gitarre
Kids of Adelaide – Gesang und Gitarre
Von: bezirksbeirat@plieningen.de
An: stadträtin@stuttgart.de
Betreff: Für ein stadtweites RAUMWUNDER
"Wäre das etwas für den Gemeinderat? Wegen der Zwänge das Mietrechts eignet sich Wohnraum während der Zwischenphase nur als Kunstprojekt."
RAUMWUNDER - Für das leere Haus
74 Bildseiten
mit einem Essay des Philosophen Matthias Gronemeyer,
Softcover, 22 × 31,5 cm, Auflage 200
EXP.edition Verlag ©2018